Die wichtigsten historischen Gebäude in Braunschweig

Die knapp tausend Jahre alte Stadt Braunschweig präsentiert an fast jeder Ecke interessante Highlights. Dom, Altstadtrathaus, Burgplatz oder Residenzschloss – es gibt so einige Punkte auf der Karte, die sich fürs Sightseeing eignen. Die Großstadt im Südosten von Niedersachsen wurde seit der Gründung durch Heinrich den Löwen von den Welfen und der Hanse geprägt. Diverse Bauwerke zeugen von vergangenen Blütezeiten. In und rund um die Stadt gibt es viel zu erleben. Was muss man in Braunschweig unbedingt sehen?

Wichtige Erkenntnisse

  • Der Braunschweiger Dom wurde 1226 geweiht und ist ein herausragendes romanisches Kirchengebäude.
  • Die Burg Dankwarderode, erbaut um 1175, ist eine der interessantesten Attraktionen der Stadt.
  • Das Altstadtrathaus ist ein weiteres bedeutendes historisches Gebäude in Braunschweig.
  • Das Residenzschloss wurde 1790 fertiggestellt und ist ein wichtiger Teil der Stadtgeschichte.
  • Die Michaeliskirche, Martinikirche, Aegidienkirche und Magnikirche sind bedeutende religiöse Bauwerke der Stadt.

1. Braunschweiger Dom

Der Braunschweiger Dom, auch bekannt als Dom St. Blasii, ist eines der Wahrzeichen von Braunschweig. Er wurde zwischen 1173 und 1195 von Heinrich dem Löwen erbaut und 1226 geweiht. Ursprünglich diente der Dom als Grablege für Heinrich und seine Gemahlin sowie für seine Nachfolger.

Architektur und Kunstwerke

Besonders sehenswert sind die Krypta sowie weitere Schätze der Romanik wie das Imervardkreuz, der bronzene siebenarmige Leuchter und der Marienaltar. Der Dom beherbergt auch Secco-Malereien in der Vierung und im Chor.

Bedeutung und Nutzung

Seit 1543 ist der Dom ein evangelisch-lutherisches Gotteshaus. Er ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein bedeutendes kulturelles Erbe der Stadt.

Der Braunschweiger Dom ist ein herausragendes Beispiel romanischer Baukunst in Deutschland und zieht jährlich zahlreiche Besucher an.

Besuchszeiten

  • Täglich: 10.00 – 17.00 Uhr
  • Zwischen Anfang Januar und Mitte März: 13.00 – 15.00 Uhr

Der Dom befindet sich am Burgplatz und ist leicht zugänglich für Besucher.

2. Burg Dankwarderode

Burg Dankwarderode ist eine der bedeutendsten historischen Sehenswürdigkeiten in Braunschweig. Heinrich der Löwe ließ die Burg zwischen 1150 und 1175 nach dem Vorbild der Kaiserpfalzen erbauen. Sie diente als Residenz und wurde nach einem Brand von 1885 bis 1906 im neoromanischen Stil neu errichtet.

Architektur und Geschichte

Die Burg wurde ursprünglich anstelle einer brunonischen Anlage erbaut und zeigt heute eine beeindruckende neoromanische Architektur. Der prunkvolle Rittersaal im Obergeschoss und der Knappensaal im Erdgeschoss sind besonders sehenswert.

Welfenschatz

Im Knappensaal der Burg wird ein Teil des berühmten Welfenschatzes ausgestellt. Hier können Besucher wertvolle liturgische Gewänder und andere Schätze bewundern.

Veranstaltungen

Der Rittersaal der Burg Dankwarderode bietet einen besonderen Rahmen für verschiedene Veranstaltungen und verleiht ihnen eine historische Atmosphäre.

Die Burg Dankwarderode am Burgplatz ist ein Muss für jeden Besucher der Stadt Braunschweig. Sie verbindet auf einzigartige Weise Geschichte und Kultur.

3. Altstadtrathaus

Das gotische Altstadtrathaus, dessen ältester Teil aus dem 13. Jahrhundert stammt, ist eines der ältesten erhaltenen Rathäuser Deutschlands. Es wurde erstmals 1253 urkundlich erwähnt.

Architektur und Geschichte

Das Altstadtrathaus wurde im gotischen Stil errichtet und von 1455 bis 1468 mit Kalksteinfiguren geschmückt. Diese Figuren, geschaffen von dem Bildhauer Hans Hesse d. J., stellen 17 Herrscherpersönlichkeiten wie Otto das Kind, Otto IV. und Heinrich den Löwen dar.

Besondere Merkmale

  • Braunschweiger Elle: Im Laubengang ist an einer Säule die Braunschweiger Elle (Länge 57,07 cm) angebracht, die den Markthändlern als Maß diente.
  • Figuren: Auf dem Balkon befinden sich 17 Figuren damaliger Herrscher.

Wiederaufbau

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Altstadtrathaus massiv beschädigt und musste mit viel Aufwand rekonstruiert werden. Heute wird es wieder genutzt und ist ein bedeutendes Wahrzeichen der Stadt.

4. Residenzschloss

Geschichte

Das Residenzschloss, ein repräsentativer Bau des 19. Jahrhunderts, wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und 1960 vollständig abgetragen. 2006 wurden die Hauptfassaden samt Schlossvolumen mit mehr als 600 Originalteilen in ursprünglicher Gestalt wiedererrichtet.

Architektur

Den Mittelbau des Schlosses krönt die größte Quadriga Europas. Die Fassaden und das Schlossvolumen wurden detailgetreu rekonstruiert, um den historischen Charme zu bewahren.

Nutzung

Im Residenzschloss sind heute die städtischen Bibliotheken, das Stadtarchiv, das Kulturinstitut der Stadt sowie das Schlossmuseum untergebracht. Es dient somit als kulturelles und historisches Zentrum der Stadt.

Das Residenzschloss erhebt sich im Zentrum der Stadt und ist ein bedeutendes Wahrzeichen Braunschweigs.

5. Stechinelli-Haus

Geschichte

Das Stechinelli-Haus wurde wahrscheinlich im Jahr 1690 errichtet. Es ist nach Francesco Maria Capellini, genannt „Stechinelli“, benannt. Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und später restauriert.

Architektur

Der Entwurf und die Ausführung des Gebäudes sind unbekannt. Es besteht aus Stein und befindet sich in der Fassade des Stechinelli-Hauses in Braunschweig.

Besonderheiten

  • Errichtet: wahrscheinlich 1690
  • Anlass: Angebliche Darstellung Francesco Maria Capellinis, genannt „Stechinelli“
  • Material: Stein
  • Status: wieder am selben Ort

Das Stechinelli-Haus ist ein bedeutendes Beispiel für die Architektur des späten 17. Jahrhunderts in Braunschweig.

6. Neustadtrathaus

Geschichte

Das Braunschweiger Neustadtrathaus wurde zwischen 1894 und 1900 im Stil der Neogotik erbaut. Es wurde nach dem Vorbild des Wiener Rathauses errichtet und ist ein beeindruckendes Beispiel für die Architektur dieser Epoche.

Architektur

Der 60 Meter hohe Rathausturm an der Westseite des Altbaus ist ein markantes Merkmal des Gebäudes. Der Turm ist für Besucher zugänglich und bietet einen atemberaubenden Blick über die Stadt.

Erweiterungsbau

In den 1970er Jahren wurde ein Erweiterungsbau hinzugefügt, der im Kontrast zum historischen Teil des Rathauses steht. Dieser Bau ist inzwischen sanierungsbedürftig und zeichnet sich durch seine Fassade aus Sichtbeton aus.

Das Neustadtrathaus ist nicht nur ein Verwaltungsgebäude, sondern auch ein bedeutendes architektonisches Wahrzeichen der Stadt Braunschweig.

7. Michaeliskirche

Die Michaeliskirche befindet sich im Zentrum des Michaelisviertels, einem der wenigen vom Krieg verschonten Teile Braunschweigs. Die Kirche ist namensgebend für das Viertel und ein bedeutendes Beispiel für die Architektur der Region.

Architektur und Geschichte

Die Michaeliskirche ist ein beeindruckendes Beispiel für die Fachwerkbauweise, die in Braunschweig weit verbreitet ist. Sie wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut und erweitert, was sich in ihrem vielfältigen architektonischen Stil widerspiegelt.

Sehenswürdigkeiten

  • Michaelishof: Ein eindrucksvolles Fachwerkgebäude auf der westlichen Seite der Güldenstraße.
  • Haus zur Hanse: Ein weiteres bemerkenswertes Fachwerkhaus in der Nähe.
  • Stadtmauer: Ein kleines Reststück der alten Stadtmauer ist am Prinzenweg zu sehen.

Öffnungszeiten

Tag Öffnungszeiten
Dienstag 11:00 – 18:00 Uhr
Mittwoch 11:00 – 18:00 Uhr
Donnerstag 11:00 – 18:00 Uhr
Freitag 11:00 – 18:00 Uhr
Samstag 11:00 – 18:00 Uhr
Sonntag 11:00 – 18:00 Uhr
Montag Geschlossen

Die Michaeliskirche ist nicht nur ein Ort der Andacht, sondern auch ein Zeugnis der wechselvollen Geschichte Braunschweigs.

8. Martinikirche

Die Martinikirche, deren Bau auf Heinrich den Löwen zurückgeht, wurde ursprünglich 1190 als romanische Pfeilerbasilika errichtet. Ab 1250 wurde sie zu einer gotischen Hallenkirche umgebaut. Die 5.172 kg schwere Glocke „Großer Adler“ ist die größte Glocke in Braunschweig.

Öffnungszeiten

  • Dienstag – Sonntag: 11:00 – 18:00 Uhr
  • Montag: geschlossen

Sehenswürdigkeiten

  • Hochaltar
  • Kanzel
  • Frühbarocke Orgel
  • Taufbecken

Gedenkstein der St. Martini-Gemeinde

  • Errichtet: nach 1917
  • Anlass: Gedenken an die im Ersten Weltkrieg (1914–1918) und im Zweiten Weltkrieg (1939–1945) Gefallenen der Martini-Gemeinde.
  • Aufstellungsort: Südwestseite der Martinikirche.
  • Besonderheiten: Aufschrift: „(Abbildung eines Eisernen Kreuzes) / 1914–1918 / Ihren gefallenen und vermißten Söhnen / Die St. Martini-Gemeinde / 1939–1945“

Die Martinikirche ist ein beeindruckendes Beispiel für die architektonische Entwicklung von der Romanik zur Gotik und beherbergt zahlreiche bedeutende Kunstwerke.

9. Aegidienkirche

Die Aegidienkirche, eine turmlose gotische Hallenkirche, ist die katholische Hauptkirche in Braunschweig. Ursprünglich waren zwei Türme geplant, jedoch scheiterten alle Versuche, diese zu errichten, aufgrund des sumpfigen Bodens. 1817 wurden die Reste der begonnenen Türme endgültig abgerissen.

Geschichte

Die Aegidienkirche war ursprünglich die Abteikirche des von Markgräfin Gertrud der Jüngeren von Braunschweig gestifteten Aegidienklosters. Nach der Reformation in Braunschweig löste sich der Konvent 1528 auf, und die Kirche wurde 1542 zur lutherischen Pfarrkirche. 1811 wurde sie entweiht und für verschiedene weltliche Zwecke genutzt. Seit 1945 dient sie als Pfarrkirche der katholischen Propsteigemeinde St. Aegidien.

Nutzung

Ab 1902 waren Aegidienkirche und -kloster Standort des Vaterländischen Museums, dem heutigen Braunschweigischen Landesmuseum. Heute beherbergt das ehemalige Kloster das Jüdische Museum des Braunschweigischen Landesmuseums, dessen Judaica-Sammlung zu den bedeutendsten in Deutschland gehört.

Die Aegidienkirche steht im Zentrum des Ägidienviertels, das für seine schönen Fachwerkhäuser und kulturellen Einrichtungen bekannt ist.

Öffnungszeiten

  • Dienstag – Sonntag: 11:00 – 18:00 Uhr
  • Montag: geschlossen

10. Magnikirche

Geschichte

Die Magnikirche wurde im 11. Jahrhundert gegründet und ist somit eine der ältesten Kirchen in Braunschweig. Sie bildet den Mittelpunkt des Magniviertels, dem ältesten Stadtviertel der Stadt. Die Kirche und der Magnikirchplatz sind zentrale Elemente dieses historischen Viertels.

Architektur

Die Magnikirche besticht durch ihre romanische Architektur, die im Laufe der Jahrhunderte gut erhalten geblieben ist. Besonders bemerkenswert sind die gut erhaltenen Fachwerkhäuser rund um die Kirche, die das historische Ambiente unterstreichen.

Bedeutung

Die Magnikirche ist nicht nur ein religiöses Zentrum, sondern auch ein kultureller Treffpunkt. Der Magnikirchplatz lädt mit seinen kleinen Cafés und Geschäften zum Verweilen ein und bietet einen beschaulichen Platz der Ruhe.

Das Magniviertel mit der Magnikirche ist ein lebendiges Zeugnis der Geschichte Braunschweigs und ein Muss für jeden Besucher.

Fazit

Braunschweig, eine Stadt mit fast tausendjähriger Geschichte, bietet eine beeindruckende Vielfalt an historischen Gebäuden und Sehenswürdigkeiten. Vom majestätischen Dom über das prächtige Residenzschloss bis hin zur mittelalterlichen Burg Dankwarderode – die Stadt ist ein lebendiges Zeugnis vergangener Epochen. Die fünf Traditionsinseln in der Innenstadt, die historischen Straßenzüge und die zahlreichen rekonstruierten Bauwerke laden dazu ein, die reiche Geschichte Braunschweigs zu entdecken und zu erleben. Egal ob man sich für mittelalterliche Architektur, barocke Pracht oder moderne Rekonstruktionen interessiert, in Braunschweig findet jeder Geschichts- und Architekturbegeisterte etwas Faszinierendes.

Häufig gestellte Fragen

Was sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Braunschweig?

Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Braunschweig zählen der Braunschweiger Dom, die Burg Dankwarderode, das Altstadtrathaus, das Residenzschloss und das Stechinelli-Haus.

Wann wurde der Braunschweiger Dom erbaut?

Der Braunschweiger Dom wurde 1226 geweiht und von Heinrich dem Löwen erbaut. Er dient als Grablege für Heinrich und seine Nachfolger.

Welche historischen Gebäude gibt es im Magniviertel?

Im Magniviertel befinden sich unter anderem die Magnikirche und zahlreiche Fachwerkhäuser, die das historische Stadtbild prägen.

Wer hat das Residenzschloss in Braunschweig erbaut?

Das Residenzschloss wurde 1718 unter Baumeister Hermann Korb begonnen und 1790 unter Hofbaumeister Christian Gottlob Langwagen vollendet.

Was ist heute im Altstadtrathaus untergebracht?

Das Altstadtrathaus dient heute als Veranstaltungsort und beherbergt verschiedene Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen.

Welche Bedeutung hat die Burg Dankwarderode?

Die Burg Dankwarderode wurde um 1175 von Heinrich dem Löwen erbaut und diente als Residenz. Sie ist heute ein Museum und zeigt wertvolle liturgische Gewänder und Teile des Welfenschatzes.

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